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    D.A.D.
    Everything Glows

    VÖ: 30.06.2000 | Label: EMI
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    Alte Liebe rostet bekanntlich nicht, und Jörg Staude und meine Wenigkeit wissen schon, warum wir uns so auf „Everything Glows“ gefreut haben. Die letzten Studioalben waren bestimmt nicht schlecht, aber die Qualität ihrer Klassiker „No Fuel Left For The Pilgrims“ und „Riskin’ It All“ haben sie erst jetzt wieder erreicht. Mag sein, dass ihnen das frische Blut am Schlagzeug, wo jetzt ein 25jähriger die Stöcke schwingt, den nötigen Kick gegeben hat, aber in erster Linie dürfte es doch die Routine der Brüder Jesper und Jakob Binzer sowie 2-String-Basser Stig Pedersen sein, die der Band zu Hits wie „The Road Below Me“, „A Kiss Between The Legs“ oder dem ausgekoppelten Titelsong verhilft. In die schon früher bedeknlich klemmende Hard&Heavy-Schublade wollen die ehemaligen Cow-Punkrocker nun beim besten Willen nicht mehr passen, und das nicht nur weil Stücke wie „I’m Not The Same“ oder „Something Good“ stark balladesken Charakter haben. Nein, dies ist einfach eine Rockband, die sich keinen Limitierungen aussetzt und auch vor lupenreinem Pop nicht zurückschreckt. Neben Jespers unverwechselbarem Gesang und ihrem Händchen für Hooklines, die einem schon nach einem Durchlauf nicht mehr aus dem Kopf wollen, ist es in erster Linie der unaufdringliche Humor, der bei D:A:D stets zwischen den Zeilen hindurch schimmert.

    10

    Einspruch, euer Sprichwort-Ehren! Wieviele deiner alten Lieben sind dir im Laufe der Zeit total egal geworden? Wie oft musstest du beim zufälligen Aufeinandertreffen fest stellen, dass sie dir nichts mehr zu sagen hat und du dich insgeheim fragst, welcher Gefühlsteufel dich damals geritten hat? Okay, ein Blick ins Erinnerungsfach, wo die Ex namens „No Fuel Left For The Pilgrim“ und mein allererstes gutes Konzerterlebnis immer noch schön und verlockend lächeln, schafft Klarheit über das Gestern, im Hier und Jetzt bedeutet mir „Everything Glows“ jedoch herzlich wenig. Haben die früher auch schon so dreist bei Aerosmith („Evil Twin“) und Santana („A Kiss Between The Legs“) geklaut und es ist mir nur nicht aufgefallen? Irgendwie kommt mir der Marlboro-Rock diesmal seltsam steif und bemüht vor, nichts, was man von ihnen (oder anderen) nicht schon bessser, flotter und mit mehr Leichtigkeit versehen gehört hätte. Gut, für das ein oder andere Hook sind D:A:D immer noch gut, auch wenn Jespers Gesang bisweilen ins nervenstrapazierende Knödeln abrutscht. Sympathie und Witz sind manchmal einfach nicht genug.

    Ingo Neumayer 5

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