Den Cucumber Men wäre durchaus zuzutrauen, daß sie mit diesem Album Popstars werden. Ihr Crossoversound ist stark Funk-orientiert und mit Justin Balk hat das Trio einen Sänger, der wirklich singt. Das heißt, er zieht die Töne in die Länge und legt Gefühl in seine Stimme. An diesen Stellen wird es bisweilen gefährlich, denn die deutsche Sprache funktioniert meist nur in Form eines gesprochenen Gesangs (nicht nur Rap), weil so eine gewisse Distanz zum Inhalt signalisiert wird. Bei wirklichem Gesang gewinnt der Text dagegen durch die besondere Betonung an Gewicht, was oft genug schiefgeht. Bei anderen Sprachen stellt sich dieses Problem sicher nicht in dieser Ausprägung, und so hatte es durchaus seine Vorteile, daß die Debüt-EP “We Tell Your Mama” in englisch gehalten war. Aber auch auf deutsch gelingt den Gurkenmännern der eine oder andere Treffer. In Songs wie “Ich Kann Das Wort Sex Nicht Mehr Hören”, “Is` Schon Okay, Baby” und vor allem “Was Dir Spaß Macht” beweisen die Drei, daß sie in Sachen Songwriting einiges auf dem Kasten haben und als zusätzlicher Bonus zählt dann auch noch die Fischmob-Connection. Aber auch wenn der Titel einer gewissen Selbstironie Ausdruck verleihen soll, ein Fünkchen Wahrheit beinhaltet er schon.
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Turbo
VÖ: 01.01.1998