Nennen sich gar eine unfertige Band. Mixen wenig Rock mit viel sirrenden
Synthies, sprechen meist, statt zu singen und schaffen ein allein stehendes
Glanzstück namens “Patins”. Das klingt, als wären The Go! Team nach São Paulo
gezogen und hätten ein besseres Studio gehabt als bei ihrem Debüt. Sehr
charmant. Der Rest dieses ersten südamerikanischen Sub Pop-Signings hüpft
quirlig von Peaches und Le Tigre zu Bubblegum-Pop, greift den Basser von James
Brown an den Händen und dreht sich mit ihm einmal im Kreis, um dann eine Runde
mit Captain Future durchs flächig-fiepsige Electro-All zu flitzen. Zum Schluss
trifft man sich mit der berühmtesten Hotelerbin der Welt: “Meeting Paris
Hilton”. Ob sie da singen: “Do you lick a bitch, bitch?” oder “Do you like a
bitch???”, das weiß man nicht. Jedem seine eigene Auffassung. Dann geht der
Stilstrudel ins nächste Rund. “Off The Hook” mutet an wie The Roots im
Cardigans-Kleid. Später gefolgt von Stampf-Elektrofunk mit “Seven Nation
Army”-Anleihen im Riff. Tja. CSS wollen alles probieren, und sie wollen, dass
wir hören, dass sie alles probieren. Würden sie stattdessen über ein paar
richtig tolle Songs nachdenken, könnten sie allerorten über die hippen
Tanzflächen wedeln. Noch wird das nichts.