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    Cryptic Commands
    Modern Talking

    VÖ: 24.05.2019 | Label: Numavi/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Cryptic Commands - Modern Talking

    Mit ihrem zweiten Album beweisen Cryptic Commands, dass traditioneller Indierock eine zeitlose Kraft und Bedeutung ausstrahlen kann – sofern man die Musik für die richtigen Anliegen zu nutzen weiß.

    Ein zentraler Grund für den künstlerischen Erfolg der seit einigen Jahren beeindruckend vitalen österreichischen (und sicher nicht nur Wiener) Gitarrenszene ist ihre starke Basis und Verwurzelung im Underground. Die aus Graz agierenden Cryptic Commands sind seit einiger Zeit ein fester Bestandteil dieser Szene. Ihr zweites Album „Modern Talking“ beeindruckt nun mit wachem Selbstbewusstsein, respektabler Renitenz und stilistischer Vielfalt. Ausgehend von einer aus dem DIY-Gedanken hervorgehenden, druckvoll kratzenden LoFi-Produktion arbeitet sich das Quartett an von diversen Indie-Ikonen geprägten Substilen ab. Immer wieder erinnert das an die kontextgebenden Sonic Youth und The Breeders, in einzelnen Songs aber auch an so unterschiedliche Acts wie Bikini Kill, Slowdive, The Organ oder Car Seat Headrest. Thematisch lässt die Band mit ihren zehn Stücken nahezu kein aktuelles politisches Thema aus und unterstreicht damit eine widerspenstige Haltung, die Respekt verdient. Kritische Geister mögen einwenden, dass die Grazer es bis dato noch nicht geschafft haben, einen signifikant eigenen Stil zu entwickeln. Aber Bedenken dieser Art werden von der Kraft und dem Charme von Cryptic Commands schnell weggeblasen, zumal ihre Vielseitigkeit auch einiges zum hohen Unterhaltungsfaktor der LP beiträgt. Wieso gibt es solche Bands in Deutschland so selten? Eine Erklärung fällt schwer. Zum Glück gibt es sie wenigstens in Österreich.