Crude ist das `Ein-Mann-aber-Tausendsassa`-Projekt des Neuseeländers Matt Middleton, der uns hier eine multiinstrumentalistische Tour De Force (ohne Sturzhelm) vorfährt, so daß man als unvorbereiteter Hörer manchmal schlucken muß. Er spielt E-Gitarre, Bass, Drums, Klarinette, Keyboards, singt, und ist in allen Häfen genauso zu Hause, wie er sich nirgendwo lange setzen kann. Das klingt nach Rastlosigkeit und der sympathischen Einsicht, daß es da draußen so viel zu entdecken gibt, daß es Wahnsinn wäre, sich festzulegen. Referenzpunkte sind Noiserock, guter Prog-Jazz, der Irrwitz der First Generation des Krautrocks etc. pp., zwischen denen hin- und hergesprungen wird, daß es schon eine gewisse Flexibilität seitens des Konsumenten erfordert. Das Resultat ist dann aber weniger ein Potpourri aus Zitaten, als ein wild schimmernder Regenbogen ureigener Ausdrucksverfahren, von denen die Welt eigentlich viel mehr bräuchte. Ein guter Mann, dessen uneingeschränkte Openmindedness ihn zu ewigem Schattendasein verdammen dürfte.