Es besteht zwar kein Zweifel daran, dass das am 8. November 2011 im polnischen Posen aufgenommene Doppelalbum “Live Poznan” rundum gelungen ist: Ordentlicher Sound, eine gute Setlist, die sogar Songs des bis dahin unveröffentlichten “(Mankind) The Crafty Ape”-Albums beinhaltet, und ein nettes, wenn auch nicht übermäßig herausragendes Artwork. Nun ist ein Live-Album aber vor allem auch ein Zeitdokument, das zweieinhalb Monate vor dem Ausstieg von Sänger Joe Volk spielt. Während Crippled Black Phoenix also mittlerweile anderthalb Jahre später mit seinem Nachfolger Daniel Änghede durch Europa touren, erscheint “Live Poznan” und dreht die Uhr noch einmal zurück. Das mag für Bandchef Justin Greaves unerheblich sein, der im Sänger vielleicht nur eine Art Erfüllungsgehilfe seiner musikalischen Vision sieht, für den Hörer ist es ein zwiespältiges Gefühl. Warum diese Platte zu diesem Zeitpunkt? Natürlich sind Crippled Black Phoenix eine hörenswerte Liveband, doch naturgemäß kann eine Platte dieser Art weder die Perfektion der Studioalben noch die Liveatmosphäre zu 100 Prozent reproduzieren, sondern positioniert sich irgendwo dazwischen. Neben den Fans könnte “Live Poznan” demnach für Einsteiger in den Crippled-Black-Phoenix-Kosmos interessant sein, aber Gitarre wie auch Gesang liegen bei dem einen oder anderen Stück etwas daneben, wenn auch nur minimal. Was grundsätzlich sympathisch ist, stört beim erhabenen Sound der “Indie-Pink Floyd” dann doch irgendwie, so dass man die Neulinge doch lieber auf die regulären Platten verweisen möchte. “Live Poznan” ist nett, aber irgendwie unnötig.
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