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    Creutzfeld & Jakob
    Zwei Mann gegen den Rest

    VÖ: 03.11.2003 | Label: Urban/Def Jam/Universal
    Text:
    8 / 12

    Die Ruhrpott-Recken rocken die dunkle Seite des deutschen HipHop. Gekonnt? Ja. Prollig? Sowieso. Gangstermäßig? Naja, hätten sie wohl gerne.

    Okay, sie sind schon ziemliche Asis, aber nette. Und derbe, knurrige Beats schrauben können sie auch. Da wird gebounct und deftig daher gepumpt, als ob der RZA plötzlich deutsch wäre. Dabei sind ihre Songtitel bereits Programm. Ihre Lieder über die eigene Geilheit, die mangelnde Glaubwürdigkeit aller anderen und die fettesten Styles tragen so knuffige Titel wie „Mit meinen Jungs“, „Wild Boyz“, „Bunkerstyle“, „Game Over“ und – besonders schön – „Witten City“. Harter Stoff aus der harten Provinz, für die wenigen echt krassen Typen unter uns. Aber Scherz beiseite: Wären da nicht die wirklich gut zusammen gedachten Shuffle-Loops und der zweifelsfrei lässig-locker aus der Hüfte geschossene Reimstil, wäre das hier ziemlich unmöglich. Doch so möchte man ihnen abnehmen, dass sie eben geborene Bollos von umme Ecke sind, die ihren ganz eigenen HipHop-Style leben. Authentisch irgendwie. Und bei aller Prollerei nicht völlig dumm. Doch dann: Werbung im Innencover. ‚Supported by Southpole‘ steht da, sowie ein Hinweis auf die wöchentlichen Ausstrahlungen der HipHop-Werbesendung ‚Mixery Raw Deluxe‘. Das müffelt säuerlich, kostet Authentizität, steht im Widerspruch zu ihrem Wunsch, besser, präziser, dekadenter und rattenschärfer zu sein. Die selbsterklärten deutschen Nachwuchs-Gangster werden trotzdem ihren Spaß an der Platte haben, weil sie zweifellos gut gemacht ist und in ihrer eigenwilligen Auffassung von Bunkerstyle-Coolness schon recht einzigartig ist. Alle anderen werden sich ein Grinsen nicht verkneifen können. Ein zweischneidiges Schwert.