Capricorn und Blackeyed Blonde sind richtige Anti-Referenzen, dennoch sind der Ex-Rapper der ersteren und der Sänger der zweiteren bei Crash Museum nicht wiederzuerkennen. Dürfte am Crash Museum-Chefkopf Siggi Blasey liegen, hauptberuflich Label-Chef von Institute Of Art. “706…” tapert manchmal durch dunkle, Industrial-überschattete Welten wie in “Volvox Globulator” oder “Mescalinum”, häkelt aber an anderer Stelle gerne asiatischen Kram in die ziemlich eigene Electro-Mischung. Daß man ein Borghesia-Cover auf der Speisekarte hat, macht das Bild wenigstens rund. Mit solchen Alben zieht man zwar im Musik-TV den Kürzeren, aber es ist von vorne bis hinten interessant, zumal viele Songs sessionartig den Faden sausen lassen und einfach woandershin marschieren. Daß auf ihrem nächsten Release Wolfgang Flür von Kraftwerk und der Sohn des Pink Floyd-Keyboarders Nick Wright mitzutun gedenken, ist zugegebenermaßen ein netter Appetizer. Ob´s dann noch so metallisch bleibt, wage ich zu bezweifeln.