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    Cowbell
    Beat Stampede

    VÖ: 12.10.2012 | Label: Damaged Goods/Cargo
    Text: André Bosse
    7 / 12
    Cowbell - Beat Stampede

    Klassischer geht’s nicht: Zehn Songs, keine 30 Minuten, eine Frau am Schlagzeug, ein Mann an der Gitarre. Aber Vorsicht: Diese Musik ist wirklich rückwärtsgewandt.

    Es gibt in London den wunderbaren Plattenladen Minus Zero Records, der sich auf alte und neue Powerpop- und 60s-Beat-Platten spezialisiert hat. Der Besitzer des Ladens, ein weiser Mann mit grauen Haaren, sagte einmal spöttisch, er möge das Wort Revival nicht. Schließlich sei die Musik, die er liebt und verkauft, niemals gestorben und müsse daher auch nicht erweckt werden. Dann legte er eine Single von Cowbell auf, ein frisches Londoner Duo mit WhiteStripes-Besetzung: an den Minimalisten-Drums Wednesday Lyle, an der Gitarre und am Mikro Jack Sandham. Das Stück hieß “Oh Girl” und klang wie beinahe alles in diesem Plattenladen: flott und melodiös, simpel und trashig. Ältere Herren verwiesen auf die frühen Singles der Zombies und Small Faces. Ein paar Kids brachten The Black Keys ins Spiel, doch da lachten die älteren Herren, denn diese halten die Black Keys für Luxusbürschchen, die Hochglanzpop spielen. Egal, Cowbell (Vorlage für den Name ist ein grandioser Saturday Night Live-Sketch mit Christopher Walken als Musikproduzent Bruce Dickinson) fanden sowohl die älteren Herren als auch die Kids toll – und das ist natürlich eine klasse Voraussetzung für das Debütalbum. “Beat Stampede” bietet ganz klassisch zehn kurze Songs. Neun davon sing Sandham. Sie handeln von Mädchen, die Tallulah heißen, oder davon, nie zufrieden zu sein. Klassischer Rock’n’Roll also. Die Ausnahme: “Castle Walls”, gesungen von Lyle, klingt düster-folkig, wie The Kills auf Valium. Wäre eine Freude, wenn Cowbell auf ihren nächsten Platten weitere Facetten finden.