Wer diesen Mann begreift, kriegt von mir einen Kuss auf die Stirn. Paul Chain ist dieses Mal tief in klassischen SpaceRock-Gefilden: gewohnt gut, gewohnt strange.
Mit „Alkahest” hat der Mann, der mit Death SS Death Metal-Geschichte geschrieben hat, eine der wohl intensivsten Doom-Platten abgeliefert, die man sich vorstellen kann. Nun kommt er in seiner zweiten von insgesamt drei Inkarnationen als „The Improvisor” und liefert mit den vier Stücken „Sign From Space Part 1-4″ seinen Entwurf von Weltraummusik. Bei der vorliegenden Platte handelt es sich um eine Veröffentlichung innerhalb des von ihm entwickelten Container Systems. Bereits mit dem Violet Theatre hatte Paul Chain die Idee, Musik nicht nur einfach zu spielen, sondern im freien Spiel zu kreieren. Ein sogenannter Container entsteht immer dann, wenn das passiert, ausufernde Improvisationen also plötzlich in ein Ergebnis mit Spannungsbogen münden. Im „Container 3000″ ist das mit Sicherheit vortrefflich gelungen. Hier werden die Vorlagen von Halo, Loop oder Strobe gehärtet und um krude Vocals erweitert, die ausschließlich phonetischer Natur sind. Soll heißen, Chain benutzt keine Sprache im eigentlichen Sinne sondern Laute, die die flirrenden, treibenden Cosmic-Riffs unterstützen sollen. Sowohl das Ergebnis als auch der dokumentierte Entstehungs-Überbau provozieren wieder einmal Schulterzucken und die berechtigte Frage, ob dieser Mann noch ganz dicht ist. Aber das Ergebnis – das kann sich hören lassen.