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    Conner
    Hello Graphic Missile

    VÖ: 06.06.2006 | Label: Devil Duck / Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    5 / 12

    Fröhliches Medley der modernen Rockmusiken, viele Noten, aber keine eigene. Wer Conner hört, kauft auch Teilchen vom Vortag.

    Es ist kein Geheimnis, dass im VISIONS-Hauptquartier nicht nur Platten besprochen, sondern auch Fernsehshows für RTL2 erfunden werden. Unser letzter Coup dabei: die Rock-Edition von “Aktenzeichen XY”. In kostengünstigen Handkamerafilmen wird mit unverbrauchten Laiendarstellern gezeigt, wie sich verzweifelte Jungmusikanten ihren Stil ergaunern – und aus dem Fall Conner könnte man eine prima Pilotfolge machen. Haben diese Männer aus Kansas nächtelang mit Fernglas und Notizblock vor der Villa von Franz Ferdinand auf der Lauer gelegen? Haben sie ihren Sunnyboy-Landsmännern von Orson ein Diktiergerät in die Manteltasche geschmuggelt? Oder haben sie doch den Proberaum der Strokes verwanzt? “Hello Graphic Missile” legt alle drei Varianten nahe. Damit es aber nicht gleich jeder merkt, wurde die Platte auch mit einer ungesunden Portion – wir unterbrechen diesen Rezensionsversuch für ein sehr gemeines Wort – Muckertum vollgekleckert. Zwischen geplagte Intonation und leidlich tanzbare Hinkebeineinlagen drängen sich immer wieder längliche Instrumentalparts. Die Gitarren werden in durchaus versierter Nick-Valensi/Albert-Hammond-Jr.-Manier umeinander gewickelt. Und wenn Eduard Zimmermann noch aktiv wäre, würde er auch sachdienliche Hinweise zur Herkunft des funky Basssounds von Conner entgegen nehmen. Im Fernsehen also Unterhaltung mit öffentlich-rechtlichem Charme, mindestens. Im echten Leben eine sagenhaft nichtssagende Rockplatte.