Dabei herausgekommen ist Alternative Rock, der druckvoll gespielt ist, und den man in der Form natürlich schon mal so ähnlich gehört hat. Da sind ordentliche Gitarrenwände, eine klare, verzweifelt melancholische Hauptstimme und eine treibende Rhythmusgruppe. Grundsätzlich schön, grundsätzlich aber auch nichts Neues. Conditions liefern auf „Full Of War“ spielerisch einwandfreien, punkigen Alternative Rock, der in Songs wie „Open Eyes“ angenehm an Jimmy Eat World zu Zeiten von „Clarity“ erinnert. Gelegentlich wecken die Songs auch Erinnerungen an weniger großspurige We Are The Ocean. „Full Of War“ ist ein ambitioniertes Statement, das sich selbst aber gleichzeitig nicht größer macht, als es ist. Zwar ist die Platte breit angelegt und ebenso pathetisch wie hymnisch, sie setzt den Fuß aber nicht so offensichtlich ins Stadion, wie es andere Vertreter der Conditions-Gangart gerne tun. Thematisch kreisen die Lieder um die kleinen Kriege, die jeder Mensch mit sich auszufechten hat, wenn es darum geht, Entscheidungen fürs Leben zu treffen. Frontmann Brandon Roundtree findet dafür auch stets die passenden Worte – ein Blick auf die Texte im Booklet lohnt sich. Conditions plustern sich nicht unnötig auf, dadurch bleiben sie sympathisch. „Full Of War“ bereichert das große und weite Spielfeld der alternativen Rockmusik um eine kurzweilige, gut gemachte Platte, die man nahezu jeder Art von Radiorock vorziehen sollte. Die Band weiß, was sie tut, und sie tut es leidenschaftlich. Das genügt in diesem Fall.