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    Coloma
    Dovetail

    VÖ: 19.09.2005 | Label: Klein/Rough Trade
    Text:
    9 / 12

    Eine dekonstruierte und digital neu gebaute Liveband, ein Notebook-Elektroniker und eine Stimme wie Scott Walker meets Marc Almond.

    Verrückte Kerle, diese beiden Briten mit Wahlheimat Köln: ein typischer Schaltkreis-Plucker-Elektroniker und ein überragender Schmonzpop-Sänger, die seit zwei Alben die Quersumme aus großen Crooner-Melodien und dekonstruktivistischer Minimal-Elektronik suchen (und damit wie eine Mischung aus Turner, LFO und Matthew Herbert klangen) fahren jetzt das große Konzert auf. Unter der Regie von Tobias Levin (Kante, Tocotronic) spielten sie mit fabelhaften Livemusikern (u.a. von Kreidler und Bohren & Der Club Of Gore) und einem kompletten Bläsersatz die ganz großen (Jazz-)Pop-Entwürfe ein – um sie anschließend wieder in ihre Bausteine zu zerlegen. Diese unzähligen Puzzle-Patterns neu zusammen konstruiert und mit den für sie typischen Blubber-, Frizzel- und Klacker-Bausteinen in einen höchst eigenständigen Einklang gebracht, bieten sie nun ein herrlich seltsames Klangbett, auf dem Rob Taylor schmachtet und seufzt, sehnt und fleht, dass es eine helle Pathos-Freude ist. Und dazu die Texte: „You’re a still life imitating art“ – süffisanter und subtiler wurde nur selten die Unbeweglichkeit moderner Musik beklagt. Das hier ist beweglich und bewegt, es lullt ein und lässt einen alleine, es macht warm von innen und kühlt von außen. Es ist kurz gesagt große Kunst, die zeigt, was die Symbiose von Musikern und Computern alles Spannendes zuwege bringen kann.