0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    COLLIEelectric
    dto.

    VÖ: 08.06.2007 | Label: Rent a Dog/Alive
    Text:
    5 / 12

    Zurück zu den Wurzeln: Das deutsche Urgestein Markus Maria Jansen reduziert sich auf Trio-Indie-Rock. Fehlt da was? Ja, da fehlt was.

    Man muss Markus Maria Jansen einfach schätzen, wenn man sich für die Geschichte des deutschen Indie interessiert. Schon vor 22 Jahren gründete er M. Walking On The Water, verband Folklore auf schönste Weise mit einem spröden Underground-Indierock. Acht Alben später formierte er das artifizielle, höchst spannende Theater-, Cabaret- und Chanson-Projekt Jansen, das von einer behänden Stille, traurigen Trompeten und ausgefeilten visuellen Eindrücken lebt. Jetzt nahm er Jansen-Bassist Philip Lethen und -Drummer André Hasselmann mit auf eine Reise der neuen Nüchternheit: Übriggebliebene Songs aus der M.-Walking-Ära, außerdem vier der größeren kleinen Hits von M. Walking werden in einem roh und räudig im eigenen Studio produzierten, betont authentischen Klangbett präsentiert. Markus Maria so pur, wie man es noch nie hörte. Was nicht selten sehr begrüßenswert ist, gerät hier zum Nachteil. Denn dass Jansens brüchige, häufig den richtigen Ton vorsätzlich knapp verfehlende Stimme mit dem überdies extrem deutschen Akzent im englischen Gesang nicht unbedingt die zentrale Stärke seiner Arbeit ist, war immer schon klar und wird nun, da sie noch mehr im Mittelpunkt steht, überdeutlich. Zudem sind die hier verarbeiteten Songs nicht seine allerbesten, und auch die Neuauflagen der bereits bekannten M.-Walking-Hits haben durch die Entschlackung kaum gewonnen. Es fehlt durchgehend der besondere Twist, das Künstlerische und Ausgefallene daran. Klar, das war ja auch das Ziel. Doch so wird und wirkt das Ganze schlicht beliebig und unnötig. Denn Platten von so schlichter Struktur und Ordnung haben andere schon weitaus besser gemacht.