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    Clickclickdecker
    Am Arsch der kleinen Aufmerksamkeiten

    VÖ: 16.11.2018 | Label: Audiolith
    Text:
    9 / 12
    Clickclickdecker - Am Arsch der kleinen Aufmerksamkeiten

    Nach vier Jahren Funkstille wachsen Click-ClickDecker mit dem sechsten Album zum Trio: Bandkopf Kevin Hamann hat sich seinen genauen Blick bewahrt, die Songs sind nun breiter instrumentiert.

    Den üblichen Zwei-Jahres-Rhythmus für Alben konnte oder wollte Hamann mit ClickClick-Decker noch nie einhalten, weil er etwa mit Bratze elektronische Musik machte oder mit dem Quasi-Instrumentalprojekt My First Trumpet zuletzt den Zwei-Jahres-Rhythmus einhielt. Seine Herzensband bleibt aber ClickClickDecker, für die er nun wieder so wunderbare Zeilen formuliertwie im funkelnd instrumentierten Bielefeld: „Ich muss gleichzeitig schlucken und atmen/ Ich pass’ nicht mal in meinen eigenen Kram/ Und deiner liegt hier auch“. Hamann trifft in den 13 neuen Songs Vorbereitungen für die eigene Todesanzeige und bietet dem Verfall das „du“ an. Er schaut genau hin, stellt Fragen und besingt seine Unsicherheit: „Ich fürchte ja, ich fürchte nein“, heißt es im großartigen „Minutenklopfer“. Im ins Zentrum gestellten „Schreckmensch“ besingt Hamann seine durchlebte Depression: „Ich bin der schrecklichste Mensch der Welt“. Seiner leicht windschiefen Stimme ist die Inbrunst bei jedem Wort anzumerken, das Gerüst aus Stimme und Gitarre wird durch die Zusammenarbeit mit Oliver Stangl und Sebastian Cleemann unter anderem mit mehr Gitarren, Schlagzeug oder Orgel ausgeschmückt. Das tut den Songs ebenso gut wie der Kontrast zwischen zweifelnden Texten und aufbauender Instrumentierung. So klingt etwa der Refrain in Bielefeld erhaben und umschreibt das Album unfreiwillig ziemlich gut: „Mehr als großzügig bei den Kleinigkeiten/ Zu alt für die einen und zu jung für deren Falten“.

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