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    Clann ZÚ
    Rúa

    VÖ: 02.02.2004 | Label: Supermusic/Alive
    Text: Falk Albrecht
    10 / 12

    Auf dem Papier liest es sich wie das blanke Grauen: Irish-Folk-Gefiedel und Pathos-Gesang im Elektro-Post-Rock-Outfit. Aber…

    …es klingt gut! Und das ist mindestens bemerkenswert, denn obwohl man annehmen sollte, dass mehrere Scheußlichkeiten

    addiert eine unerträgliche Riesenscheußlichkeit ergeben, beweist diese Band mit ihrem Debütalbum das genaue Gegenteil.

    Doch der Reihe nach: Clann Zú formierten sich 1999 im australischen Melbourne um den irischen Sänger Declan de Barra,

    nahmen 2001 ihr erstes Album auf, das anschließend nach und nach rund um den Globus veröffentlicht wurde – im letzten

    Jahr z.B. in Amerika auf dem Propagandhi-Label ‚G7 Welcoming Committee‘. Mit einiger Verspätung steht nun auch

    Deutschland auf dem VÖ-Plan, und man darf froh sein, dass sich endlich ein Label fand, das sich dieser Ausnahmeband

    angenommen hat. Denn tatsächlich sind Clann Zú ziemlich unvergleichbar. Am ehesten könnte man vielleicht von einer

    Mischung aus Aereogramme, System Of A Down, Tortoise und (falls sich jemand erinnert) Marxman reden – wobei das in die

    Irre führt, denn es sind allenfalls Elemente, die an die genannten Bands erinnern. So kommen einem angesichts des

    pathetischen Gesangs und des folkloristischen Moments zwar SOAD in den Sinn – derart losgerockt wird hier allerdings

    nicht. Mit Aereogramme dagegen verbindet Clann Zú die Laut-Leise-Dynamik und der, Achtung!, künstlerische Anspruch,

    mit Tortoise wiederum die gekonnte Vermengung von Rock und Elektronik. An den agitatorisch geprägten HipHop von

    Marxman erinnert man sich schließlich, weil auch sie dicke Beats mit traditionellen irischen Einflüssen geschickt zu

    verbinden wussten. Und trotzdem: Clann Zú sind… Einzigartig. Herausragend. Anstrengend. Ergreifend. Nervtötend.

    Polarisierend. Einnehmend. Verstörend. Und noch viel mehr. Deshalb mal wieder der unschlagbare Tipp: Selbst hören!

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