Circle Of Animals
Destroy The Light
Text: Jan Schwarzkamp
Doch das liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache. Maschinen sind schließlich nur höchst selten das, was Stephen King in seinem Roman Christine und dem darin vorkommenden heißblütigen Auto beschreibt. Maschinen sind kalt. Hart. Agieren stumpf, steif, stoisch. Alles Attribute, die das Genre Industrial auszeichnen. Sei es nun Metal (Fear Factory), Wave (Killing Joke), Goth (Sisters Of Mercy), 90s-Alternative (Nine Inch Nails), EBM (Front Line Assembly) oder Avantgarde (Einstürzende Neubauten). Sind die Bands und ihr Stil noch so breit aufgestellt: Was sie alle verbindet, sind das kühle Moment, der meist maschinelle Rhythmus und der Einsatz von Synthesizern.
Zu all dem pflegen Minsk-Mastermind, Nachtmystium-Mitglied und Produzent Sanford Parker sowie Yakuza-Frontmann und -Experimentalist Bruce Lamont anscheinend eine innige Verbundenheit. Gemeinsam haben sie Circle Of Animals gegründet und leben darin ihre Liebe für Maschinenmusik aus. Das ist im Rahmen der ihnen vorschwebenden Bedingungen sicherlich gut gelungen. Gerade wenn man die erstaunliche Besetzungsliste für das Schlagzeug betrachtet, an dem etwa Steve Shelley (Sonic Youth), Dave Witte (Municipal Waste) und John Herndon (Tortoise) Platz nehmen. Allerdings wirkt die Platte wie eine altmodische Reminiszenz an Zeiten, als dieser Stil noch neu und aufregend war.
Jetzt fühlen sich die kalten Flächen noch kälter an, und ein Geist steckt immer noch nicht in der Maschine. Minsk-Fans sollten sich daher lieber fernhalten, während Stangehalter der oben erwähnten Bands mit Destroy The Light eine angenehme Überraschung erleben könnten.