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    Chuck Dukowski Sextet
    Eat My Life

    VÖ: 03.11.2006 | Label: Nice And Friendly / Cargo
    Text: jan bauckhorn
    7 / 12

    Ein Fall für Spezialisten: Ex-Black-Flag-Bassist bleibt seiner Vision von Punk, Jazzcore und Freeform treu. Durchwachsen.

    Während Old Henry den Alternative-Standup-Comedian gibt, Greg Ginn ausnahmsweise mal verschollen scheint und Dez Cadena den anderen Punkrock-Legenden bei der Demontage hilft, scharrt Dukowski ein paar Verrückte um sich (bei der Bezeichnung Sextett scheint es sich um einen Mittelwert zu handeln, wahlweise sind zwischen vier und acht Leute beteiligt), und macht noch mal unterschwellig deutlich, gerade die artifiziellere Spätphase der Hardcore- Mitbegründer spürbar geprägt zu haben. Durch Lynn Johnstons Saxofon- und Klarinetten-Einsätze kommt der Jazzeinfluss wesentlich stärker zum Tragen, speziell die Neueinspielung des Black-Flag-Klassikers “My War” kreuzt das Original mit Ornette Coleman und darf als Punktsieger des Albums gelten. Denn bei aller Kraft und Energie, die man zu einem großen Teil auch Frontfrau Lora Norton anrechnen darf, dudelt “Eat My Life” bisweilen ein bisschen zu sehr vor sich hin (und das in bemitleidenswerter Nähe zu Mittsiebziger-Hippe-Jazzrock) – da hilft auch das mit Chili Pepper Flea besetzte Mellotron-Gastspiel beim zwiespältigen Velvet Underground-Cover “Venus In Furs” wenig. Im Ansatz ein Album, das viele der Versprechungen, die die Idee von Punk in grauer Vorzeit machte, aufnimmt, aber doch ein wenig hinter dem Möglichen zurückbleibt. Überdurchschnittlich bleibt es allemal.