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    Chief
    Modern Rituals

    VÖ: 17.09.2010 | Label: Domino/GoodToGo
    Text: Benjamin Adler
    7 / 12

    Dieser stromlinienförmige 70er-Folkrock ohne Gimmicks und doppelten Boden wirft eine Frage auf: Was haben Chief in den letzten 40 Jahren gemacht?

    Man muss davon ausgehen, dass diese relativ junge Band auf ihren Umzügen von Los Angeles nach New York und wieder zurück mehr Eindrücke gesammelt hat, als sie auf ihrem Debütalbum preisgeben will. Den alten Helden der Eltern kann man schließlich auch nacheifern, ohne jemals aus seinem kleinen Heimatkaff herausgekommen zu sein, indem man stattdessen eine Kiste mit alten Platten von Crosby, Stills & Nash und The Grateful Dead kauft.

    Wer aber in zwei der größten und kulturell wertvollsten Städte Amerikas sozialisiert wurde, muss seine Scheuklappen schon sehr dicht vor den Ohren hängen haben, um das aufzutischen, was Modern Rituals (wohl der irreführendste Albumtitel seit Mogwais Tränenwerk Happy Songs For Happy People) hier anbietet. Diese Platte ist in ihrer Gute-alte-Zeit-Romantik so sehr in sich selbst versunken, dass man sie erst für vollkommen überflüssig halten will, bis einem doch noch klar wird, dass eigentlich alle Songs auf Modern Rituals doch sehr gefällig sind.

    Träumerische Naturhymnen wie Summer’s Day oder Stealing erinnern in ihren besten Momenten sogar an die unwiderstehliche Melodik der frühen The-Coral-Platten. Hier Absicht und damit einen Blick über den Tellerrand zu unterstellen, wäre schon eine These, die deutlich verwegener ist als alle Songs dieser Platte zusammen. Die bietet in erster Linie gute Ansätze – und zumindest ein paar Argumente, die dafür sprechen, auch mal etwas anderes als die Originale aufzulegen, von denen Chief so viel gelernt haben.