Jetzt mal ehrlich, Jungs: Das ist doch nicht wirklich ernst gemeint? Oder versteht man etwa euren Humor nicht? Egal, denn spätestens mit ihrer musikalischen Darbietung reiten sich Al Kalony, Jonny Kalony, Sir Schmidt, Samplecowboy D. Daniel und DJ Bizzz dermaßen in die Scheiße, dass sie höchstens noch Bauer Ewald mit seiner Kärcher Hochdruckpumpe sauber kriegt. Rammsteins Bratzgitarren, peinlichste Scratches und tausendmal verwurstete Crossover-Rhythmen – diese Mischung würde selbst den H-Blockx die Schamesröte ins Gesicht treiben. Das unumstrittene Highlight von “Hip-Gun-Rock” (großartig auch die Bindestrich-Fixiertheit des Quintetts…) sind allerdings die Texte, die “so jung und erfrischend nur von einem 23-Jährigen kommen können, der in einer Zeit aufgewachsen ist, als Punkrock an Ehrlichkeit verloren hat, und die Musik verlernt hat, das Maul aufzureißen” (O-Ton Plattenfirmeninfo). Wow, starker Tobak. Kostprobe gefällig? “Lady Marmelade für dich schade, doch nach dir kam Misses Schokolade. Pamela Praline, süße Biene, nebenbei lief was mit Frau Apfelsine.” Klar, denkt man jetzt, hier treibt ein Haufen Spacken sein Unwesen, die außer einem Backstagepass fürs Stadtfest und ein wenig Aufmerksamkeit keine weiteren Ambitionen haben. Was sollen dann aber gesellschaftskritische Zeilen wie in “Pumpgun Schulhof” (sic!), in dem es um ein solch heikles Thema wie Waffengesetze geht? Ganz egal, welche Intention dahinter stecken mag – so was gehört verboten. Jetzt. Sofort. Hilfe.