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    Cherym
    Take It Or Leave It

    VÖ: 16.02.2024 | Label: Alcopop
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
    9 / 12
    Cherym - Take It Or Leave It

    Der Soundtrack zu den Memes: Mit ihren Fans tauschen sich Cherym online offen über das Leben als queere und neurodivergente BIPOC aus. Auf seinem Debütalbum klingt das Trio aus Nordirland so selbstbewusst, unterhaltsam und vielfältig wie es die bunten Bilder vermuten lassen.

    Weniger hört man der Platte an, wo sie entstanden ist, denn die zehn Songs klingen eher wie eine Band für den Mittagsslot beim nächsten Punk-Festival als nach der Einsamkeit einer Hütte. „Take It Or Leave It“ scheint die ganze Zeit schelmisch zu grinsen, selbst wenn es inhaltlich mit der Infantilisierung von Menschen mit Autismus („AW TYSM“) oder der Auseinandersetzung mit dem Patriarchat („If I Was A Man“) auch mal stärkeren Tobak gibt. Aber wenn das Leben auf den Straßen schon genügend Bedrohung bereithält, bleibt marginalisierten Communities nur der selbstermächtigende Zusammenhalt.

    Dabei schrecken Cherym glücklicherweise vor keiner Spielart des Pop-Punk zurück und spielen sowohl die weitflächigen Hymnen („Binary Star“) als auch die komplett kitschigen Refrains („Am I Enough“) oder frickeligen Gesangsstrukturen („Colourblind“) absolut routiniert und vor allem stets melodisch. So findet sogar eine Fußballhymne im schrägen „Taking Up Sports“ ihren Platz.

    Abgesehen davon spendieren Cherym mit „The Thing About Them“ aber die bislang wohl schönste Non-Binär-Hymne von drei Musiker:innen mit them als Pronomen. Der liebenswürdige Beginn einer Band, die die Sache mit dem Safe Space so spaßig wie möglich gestaltet.

    Das steckt drin: Avril Lavigne, Meet Me @ The Altar, Pup

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