1998 gründeten sich die Cherubs um Frontmann Staale Krantz Bruland in Norwegen. Dann zog das Quartett nach London und durfte bei einer Skandinavien-Tour der Libertines als Vorband aufspielen. Nach der ersten Tour-Woche saßen sie finanziell abgebrannt im Norden fest, bis ein Fan auftauchte, der – so erzählt es die Legende – nicht nur die Rückflugtickets bezahlte, sondern auch gleich noch das Debütalbum finanzierte. “Uncovered By Heartbeat” ist eines dieser Alben, bei denen man erst nur die Echos der großen Vorbild-Bands registriert. Vorbilder, die teils als lebendige Inspiration, teils als lähmender Bann funktionieren: Franz Ferdinand, Interpol, Talking Heads, Velvet Underground. “Hey Bunny”, die in England hoch geschätzte Single-Auskopplung, zitiert mit der tighten und trockenen Basslinie und dem rauen, melodischen Gesang eindeutig-frech “Hard To Explain” der Strokes. Das Gitarren-Hyperstakkato von “9 Stars Out Of 10” erinnert bis in Details der Akkordfolgen an “Arbeit Macht Frei” von den Libertines. Der schönste Titel des Albums, “Faces & Maks”, ist mit
seiner treibenden Dynamik auch der eigenwilligste. Da gelingt den Cherubs etwas, das sie in den anderen Songs meist nur anvisieren oder imitieren: die Spannung zwischen Trash und Glamour im Sound, zwischen Hysterie und Coolness in der Gesangsstimme, zwischen Idylle und Irrenhaus in den Texten.