1000 Volt Reizstrom reichen für eine ordentliche Stimulation der Frankensteine. Cherry Thirteen, das Soloprojekt von EF-Sänger Steve Miller, setzt noch einen drauf.
“What is RnR? A call to arms” propagiert das wie immer stylishe Horror-Booklet. Mit anderen Worten: Alles bleibt beim alten in der Frankengruft. Viele Stücke auf “1000 Volts…” gehen diesmal in die langsame bis bluesige Richtung (“Dead By Dawn”) oder erinnern stark an Kiss (“Bite Down On Me”), obwohl die Platte doch eigentlich Joey Ramone gewidmet ist. Als Bonus “Cocaine Blues” von Uns Johann Cash. Geht okay. Schneller, spritziger und spaßiger rockt “Guilty As Sin”, das im direkten Vergleich mehr RnR als Rock ist und mit “Neglected” und “Hey Muthafucka” mindestens zwei richtig große Nummern an Bord hat. Auf dem Debütalbum von Cherry Thirteen stehen die Hellacopters und Nashville Pussy, d.h. natürlich AC/DC, breit grinsend Schmiere. “Guilty…” ist der cleaner produzierte, stimmigere und dennoch rotzigere Punktsieger im Duell der beiden Steve Miller-Bands.