Wie ein ausgehungerter Wolf treibt der Drumcomputer den Opener “Feral Love” voran, bis sich das Stück in einem noisigen Ausbruch entlädt. “Run from the one/ Who comes to find you” – das ist der Stoff, aus dem Albträume sind. Die bedrohliche Atmosphäre, die Wolfe mit diesem Ausflug in Industrial-Gefilde aufbaut, zieht sich durch das gesamte neue Werk der Künstlerin, die seit Beginn ihres Schaffens die Kraft und Düsternis des Drone und die Fragilität von Folk zu einer einzigartigen Mischung verbindet. Der Albumtitel könnte zwar genauso gut das Credo eines perversen Serienmörders sein, hier steht der Vergleich von Schmerz mit Schönheit aber stellvertretend für die Musik. Diese verarbeitet scheinbare Widersprüche zu einem faszinierenden Ganzen. The Warden gibt sich als waschechter Elektropop-Song im Stil der 80er, nur trägt Wolfe eben lieber Killernieten anstatt Schulterpolster. “They’ll Clap When You’re Gone” ist ein herzzerreißender Folk-Song, dessen Emotionalität von der achteinhalb Minuten langen Klavierballade “The Waves Have Come” sogar noch überboten wird. When earth cracks open and swallows/ Then well never be tired again. Kitsch sucht man allerdings vergeblich, dafür ist am Tag des Jüngsten Gerichts eben keine Zeit. Der große Haken an dieser Platte ist: Man muss sich darauf einlassen. Erst dann erkennt man, dass sich unter den tiefschwarzen und stellenweise tonnenschweren Soundschichten Songs verstecken, die auch funktionieren, wenn sie nur in Begleitung einer Gitarre vorgetragen werden.
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