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    Cheek Mountain Thief
    Cheek Mountain Thief

    VÖ: 17.08.2012 | Label: Full Time Hobby/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Cheek Mountain Thief - Cheek Mountain Thief

    Wo Tunng zuletzt stehenblieben, setzt ihr Vorsteher Mike Lindsay nun alleine wieder an. Das Glühen seines unkonventionellen Soloalbums verpassten ihm diesmal ein Mädchen, ein Berg – und ein Whirlpool voller alter Isländer.

    Mit ihnen verbrachte Mike Lindsay einen Großteil des letzten Jahres, kehrte London den Rücken zu und fand einen kreativen Hafen im Fischerdorf Husavik im Norden Islands. Dort bezog er ein kleines Haus mit Aussicht auf den benachbarten Berg Kinna Fell und „stand stundenlang auf der Terrasse und spielte in den pinken Himmel starrend Gitarre oder diskutierte mit den Einwohnern in den heißen Quellen über Politik“. Das Album, wegen dem er eigentlich gekommen war, nahm er mit geborgten Instrumenten aus der Nachbarschaft auf und fühlte sich am Ende wie ein Dieb, der die Atmosphäre seiner Umgebung aus der Luft greift und in Lieder legt. Rumpelnd und stolpernd instrumentiert aus allerlei Blechbläsern, Gitarren mit zu wenig Saiten, rasselnder Percussion und verstimmten Klavieren ist es weniger Elektronik-verbunden als ein gewöhnliches Tunng-Album. Aber es zieht gerade aus dieser Unvollkommenheit den Charme der Songs und wirft beim Hörer ein farbenfrohes Kopfkino an, das sich den Cheek Mountain und seine Umgebung vorstellt, wie man selbst ihn gern haben würde. Vorwerfen lassen muss sich Lindsay allerdings, vor lauter Ungezwungenheit ein wenig die Melodie und die Dringlichkeit seines eigentlichen Songwritings vergessen zu haben, denn letztendlich bleiben von „Cheek Mountain Thief“ nicht viel mehr hängen als die positive Grundstimmung und das unvollkommene Bild einer Landschaft, die man selbst zu Ende malen kann.