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    Chat Pile
    Cool World

    VÖ: 11.10.2024 | Label: The Flenser/Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 379
    10 / 12
    Chat Pile - Cool World

    Erst “God’s Country”, jetzt die ganze Welt: Chat Pile richten auf ihrem zweiten Album “Cool World” den Blick über die Grenzen ihrer US-amerikanischen Heimat hinaus und sehen doch das Gleiche wie zuvor: Gewalt in all ihren Facetten, dystopische Zustände und das Böse in seiner ganzen nervenaufreibenden Absurdität.

    Kein Wunder, dass “Cool World” einmal mehr ein grässliches, teils fast groteskes Album ist, das die Nerven konstant bis zum Zerreißen spannt. Chat Pile versetzen ihren dissonanten, hypnotischen Noiserock mit Sludge-Heaviness, Grunge-Schwermut und gar der einen oder anderen Indie-Hook – “Shame” etwa könnte in einer weniger verschrobenen Version erfolgreich im Radio laufen.

    Große stilistische Sprünge im Vergleich zum zwei Jahre zuvor erschienenen Debütalbum bleiben aus, die sind aber auch nicht nötig, wenn eine Band von Anfang an einen so ausgereiften Signature-Sound hat.

    Die wahre Vielfalt von Chat Pile versteckt sich in den Details: In der Vergangenheit wurde die Band aus Oklahoma gerne als adäquater Ersatz für die auf Eis gelegten Daughters gehandelt – die verheißungsvolle, aufs Storytelling fokussierende Ruhe, die Songs wie “Milk Of Human Kindness” innewohnt, erinnert jedoch vielmehr an Nick Cave, während die Vorschlaghammer-Rhythmen von “Frownland & Co.” auch aus dem Backkatalog von Godflesh stammen könnten. Keine Referenz wird jedoch dem furchtbaren, faszinierenden Ungetüm gerecht, das Chat Pile hier entfesseln.

    Das steckt drin: Couch Slut, Godflesh, Ken Mode

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