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    Champions
    Zeitraffa

    VÖ: 25.03.2011 | Label: Raboisen/Rough Trade
    Text: Oliver Schröder
    5 / 12
    Champions - Zeitraffa

    “Get rich or die tryin‘“ hört man im Indierock-Kosmos eher selten. Wenn schon zum Debüt nichts Spannendes gesagt werden kann, müssen eben HipHop-Bezüge her.

    Es ist doch immer wieder das gleiche Initiations-Ritual: Junge Bands recken trotzig ihr Kinn, wenn es darum geht, musikalische Vergleiche auszuschalten. Gerade wenn sie sich in die Reihe gegenwärtig angesagter Bands einzureihen versuchen, betont man, wie sie frei von derartigen Einflüssen seien – und das, obwohl sie ganz offensichtlich so einiges von anderen abgeguckt haben müssen. “Champions Champions machen komplett ihr eigenes Ding”, verkauft sich hat besser als “Champions Champions klingen wie ein Phoenix-meet-Strokes-Abklatsch”. Also packen sie den Promotion-Stier bei den Hörnern und erklären den Eklektizismus mit HipHop-Vokabular. Schließlich wird dort auch am laufenden Beat gesampelt, geklaut und verwiesen. Allerdings scheint sich die Koblenzer Band beim Vermarktungspoker etwas in ihrer eigenen Strategie verheddert zu haben. Warum soll man Rockmusikern zuhören, die sich als “müde von Rockmusik” bezeichnen, dabei über die “Vision” schwärmen, “Musik weiterzubringen”, dann aber nicht einmal ansatzweise versuchen, neue Wege zu gehen? Warum benutzen sie ihre selbstproklamierte Siegerideologie nicht dazu, Risiken einzugehen, anstatt eine weitere Variante genau jener Indiemusik zu bringen, über die sie so vollmundig herziehen? Das sind so Fragen, denen sich Champions Champions gar nicht stellen müssten, hätten sie ihre Klappe nicht so weit aufgerissen. “Zeitraffa” klingt nämlich schon in Ordnung. Aber nun mal auch wie ein Phoenix-meet-Strokes-Abklatsch.