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    Cex
    Maryland Mansions

    VÖ: 02.02.2004 | Label: Jade Tree/Cargo
    Text: Falk Albrecht
    9 / 12

    Singer/Songwriter-HipHop? Industrial-Folk? Neurotiker-Pop? Für Cex muss eine passende Schublade erst gezimmert werden.

    Gerade mal 21 Lenze hat Cex alias Rjyan Kidwell auf dem Buckel – seit 1999 aber schon ein halbes Dutzend Alben und noch einmal so viele Singles veröffentlicht. Und obwohl seine einstigen Tour-Kumpanen Mogwai den Longplayer „Oops, I Did It Again“ für ihr ‚Rock Action‘-Label lizenzierten, dürfte Cex diesseits des Atlantiks allenfalls einigen wenigen Nischenforschern bekannt sein. Mit dem mittelgroßen Indie ‚Jade Tree‘ im Rücken könnte sich das nun ändern, obwohl dessen Emo-, Punk- und Hardcore-Klientel zunächst eher verwirrt reagieren dürfte. Mit dem ‚klassischen‘ Sound des Labels hat Cex jedenfalls kaum etwas gemein, stattdessen bewegt er sich in seinem ganz eigenen Klanguniversum. Beim ersten Song „Drive Off A Mountain“ denkt man noch, es mit etwas sprödem HipHop zu tun zu haben, nach zweieinhalb Minuten bricht dann aber plötzlich ein Soundgewitter los, das an Nine Inch Nails erinnert. „Take Pills“ dagegen lebt von schleppenden Beats und einer Akustikgitarre, ähnlich funktioniert „My Head“, das außerdem leicht an das „Twin Peaks“-Thema erinnert. Musikalisch bewegt sich Cex also im Dreieck von futuristischem HipHop, Singer/Songwriter-Schönklang und Industrial-Noise, was eigentlich schon außergewöhnlich genug ist. Einmalig sind aber vor allem die mitunter etwas wirren Texte, die tiefe Einblicke in Kidwells Seelenleben erlauben und tragikomische Elemente besitzen. Schade nur, dass das Album mit acht Songs und 25 Minuten Spielzeit eher EP-Format hat.