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    Cava
    Damage Control

    VÖ: 10.03.2023 | Label: Buback
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
    8 / 12
    Cava - Damage Control

    Cava tut alles weh: Zähne, Herz und Seele, aber vor allem der Schädel wegen dieses Gesöffs. Unklar, wie sie mit ihrem Debüt da überhaupt noch Schadensbegrenzung betreiben wollen – das ist nämlich laut, rough und geht schneller ins Blut als der geliebte Schaumwein.

    Aber vielleicht ist gerade das der Weg, um den täglichen Spießrutenlauf zwischen Leben und Tod, falschen Erwartungen und dem Selbstoptimierungswahn der Gesellschaft zu meistern. Einen Versuch ist es wert; also prügeln sich Peppi Ahrens (Gitarre) und Mela Schulz (Schlagzeug) in einer guten halben Stunde durch zwölf teils überraschend lange Songs, lassen dabei reichlich eigene Federn, wenn es um Kontrollverlust sowie den eigenen Konsum in etwa „8 AM“ geht, und finden Katharsis im Exzess. Input haben die Berlinerinnen für beides auf alle Fälle genug: „Toothache“ nimmt Social Media ins Visier („It’s not real, it’s real depressing“), „Copy & Paste Me“ fordert mit drastischen Worten so etwas wie eine Work-Life-Balance („Don’t bill me/ Please kill me“) und „Touch My Skin“ zeigt normierten Geschlechterrollen den Mittelfinger („Just because I’m not a man/ I cannot be objective, I can’t control my feelings, I am just a/ casualty in your fucking life“). Cava schlagen dabei kaum Haken und können eher mit Wucht und Riot-Grrrl-Attitüde punkten als mit Hooklines oder eingängigen Refrains. Aber dank weniger Noise-Momente und etwas Melodik sitzen ihre Punchlines und haben fast so viel Biss wie bei The Bobby Lees.

    Das steckt drin: Bikini Kill, The Bobby Lees, Coachwhips