Cat Sun Flower
European Cuts

Das musikalische Großprojekt aus München bemüht sich, sämtliche Inspirationen aus toskanischer Landschaft, Film, Literatur und Musik auf sein fünftes Album zu packen. Umgesetzt wird das mit möglichst leisen Tönen in akustisch-reduzierten, teils mit Cello, Trompete und Klarinette arrangierten Stücken. Ein gewisses Gespür für Stimmungen und die schönen Seiten des Lebens kann man der Kommune dabei nicht absprechen, gerade bei netten Popsongs wie „Closer Than You Are“ oder „Is There Anything (That I Should Know)“ – und auch das mit der Eigenständigkeit klappt ganz passabel. Ärgerlich ist nur, dass die elf Musiker einen damit irgendwohin transportieren, wo man vielleicht gar nicht hinmöchte, und man sich zwar in Gedanken, aber nicht in der Musik verliert. Ganz anders wird einem besonders dann, wenn Sängerin Heidi Triska pseudo-lasziv ihre Phrasen über die friedfertigen Klänge haucht und dabei nicht wirklich erotisch klingt. Cat Sun Flower kann man vielleicht in Situationen hören, in denen man aus irgendeinem Grund keine dynamischeren Töne ertragen kann. „European Cuts“ ist daher eher etwas für den durch und durch intellektuellen Musikhörer, dessen Jugend schon länger zurück liegt. Der Rest hat nach diesen 13 Rotwein-Pop-Epen eher Lust auf ein kühles Bier.