Casper Skulls
Kit-Cat

Casper Skulls wissen, wie der Spagat zwischen Alt- und Folkrock-Elementen funktioniert. Auch das Zusammenspiel zwischen dem Gesang von Melanie St.-Pierre-Bednis und ihrem Partner Neil Bednis ist mühelos harmonisch. In den besten Momenten fühlt man sich an Big Thief oder Better Oblivion Community Center erinnert, ohne dass sie an deren Charakterstimmen herankommen oder selbe Mengen Folk in ihre Musik einfließen ließen.
Das aufgeweckte “Dying In Eight Verses” ist ein stetig treibendes Stück, in dem die frischgebackenen Eltern die Präsenz von Tod im Leben reflektieren: „A heart so broke, carry it in two hearses/ How does it feel to die in eight verses?“ Oder der Closer “The Awakening”, der zum Ende hin zwei Gitarren Platz einräumt, dann aber ausfadet, bevor die Euphorie endgültig überschwappt. “Sweet Spots” ist souveräner 90er-Rock und flirtet heimlich mit Grunge, ist dafür aber eigentlich zu schick.
An Sympathie mangelt es der Band nicht, die in Roddy Piper für einen Beziehungsstreit eine Wrestling-Metapher findet. Nur schießt einem immer wieder ein Wort in den Kopf: unaufgeregt. Das mag manche nicht stören, etwas mehr Spannung hätte “Kit-Cat” trotzdem nicht geschadet. So fühlt es sich ein bisschen wie Fahrrad fahren mit Helm und Knieschonern in einer verkehrsberuhigten Zone an.
Das steckt drin: Better Oblivion Community Center, Big Thief, Yo La Tengo
weitere Platten
Knows No Kindness
VÖ: 12.11.2021
Mercy Works
VÖ: 03.11.2017