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    Casiotone For The Painfully Alone
    Etiquette

    VÖ: 10.03.2006 | Label: Tomlab
    Text:
    7 / 12

    Owen Ashworth bringt kruden Synthiepop und Katastrophenlyrik auf einen Nenner – mit nichts weiter als Keyboard-Schrott und den Trümmern seines Lebens.

    Ein Taschentuch möchte ihm stumm reichen, dem armen Kerl. Noch eins. Schließlich dann die ganze Packung. Eine Handvoll AAA-Batterien für seine kleinen Billigkeyboards und die Drum-Machine im Taschenformat. Alles, damit diese wunderbar kaputten Borderline-Songs auch auf dem vierten Casiotone-Album weitergehen. Und damit nicht doch irgendwann ein Unglück passiert mit unserem Owen. Seine lebensrettenden Apparaturen hat die Firma Casio sicher schon vor 15 Jahren ausgemustert. Ashworth entlockt ihnen erz-nerdige Sounds, für die sich jeder ernsthaft kalkulierende Synthiepopper tief ins Erdreich schämte. Weltverlorenen Pop-Poeten wie ihm darf das egal sein. Hier stehen die Regler auf Dauer-Lo-Fi, selbst wenn wie in „Scattered Pearls“ einmal eurotrashiges „umm-tchack“ im Quadrat die Depression durchbricht. In „Bobby Malone Moves Home“ scheint tatsächlich so etwas wie Licht auf, das die gefälligeren Seiten von Lou Reed ins Gedächtnis ruft. Echtes Licht. Doch schnell beruft sich Ashcroft wieder auf das, was er auf fast geniale Weise beherrscht: kakofone Studien der Depression, die einen in ihrer Authentizität fassungslos machen.

    weitere Platten

    Vs. Children

    VÖ: 10.04.2009