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    Capricorns
    River, Bear Your Bones

    VÖ: 29.08.2008 | Label: Rise Above/Soulfood
    Text:
    9 / 12

    Endzeit über London. Diese Band liefert den Soundtrack dazu.

    „28 Days Later“: Die Straßen von London sind verwüstet. Keine Menschenseele weit und breit. Ein paar verschimmelte Gestalten huschen hechelnd durch dunkle Gassen. Gespräche hört man nicht. Die Stille ist trügerisch. Dann setzt ein schrilles Pfeifen ein. Ein einzelner Drumbeat in einer Fabrikhalle, ein Beckenwirbel. Plötzlich stampft eine Gitarre los. Die erinnert an Mastodon. Das agile Schlagzeug mit den 1.000 Fills und kleinen, autistischen Schlenkern ebenso. Aber da singt niemand. Wäre es nicht fast durchweg so rockig, so nach vorne, es könnte bereits die Fortsetzung des just erschienenen Russian-Circles-Albums sein. Doch es sind Capricorns. Die drei Briten haben umgeschult. War zuletzt Oxbows Eugene Robinson als Sänger auf dem Vorgänger „Ruder Forms Survive“ zu hören, verzichtet die Band endlich auf Gesang. Der ist gar nicht vonnöten, da mit Nathan Perrier (Ex-Conflict) ein neuer Mann am Schlagzeug sitzt, der die Gitarrenlandschaften mit Bergen, Tälern, scharfen Klippen, reißenden Flüssen und archaischen Wolkenkratzern verziert. Nach sieben Songs in fast 50 Minuten endet der gelungene Versuch, einen apokalyptischen Soundtrack zu erschaffen, der sich aus Progmetal, Doom, Stoner und Postrock speist. Nur den drangepappten elfminütigen Proberaumjam „Drinking Water From The Skull Of A Hanged Man“ im mickrigen Kassetten-Sound hätten sie sich sparen können.