“Du hast einen guten Haarschnitt”- Songtitel Nr.11 läßt es bereits erahnen: Camping singen deutsch, kom-men aus Hamburg und sind gut frisiert. Die Musik bewegt sich in Bereichen, die ansonsten von College-Rockern (blöder Begriff…) wie Pavement oder den Lemonheads bewohnt wer-den. Was im ersten, wirklich guten Song noch ganz angenehm anmutet, verliert schnell seinen Reiz, da man sich offensichtlich nicht ent-scheiden konnte, ob man Hits schreiben will oder größeren Wert auf musikalische Experimente legt. So wurde leider keine von beiden Möglichkeiten wahrgenommen, was zur Folge hat, daß die Musik belanglos-nett vor sich hindümpelt. Auch dem Gesang gelingt es nicht, Akzente zu setzen und den Wieder-erkennungswert zu steigern. Textlich befaßt man sich größtenteils mit Beziehungsproblemen, was auf Dauer auch etwas eintönig werden kann. Daß wir uns nicht falsch verstehen: Dies ist eine wirklich nette CD mit guten Ansätzen, die ein großes Manko hat – man hört sie sich einmal und nie wieder an. Daran ändert auch der letzte, versteckte Song nichts, der mit groovy Beat, Violinen und mehrstimmigem Gesang doch noch eine kleine Überraschung zu bieten hat. So will ich mit einem weiteren Songtitel dieses Albums schließen: “Zu Schade”, und genau das dachte ich mir auch beim Anhö-ren dieser CD.