Kann gut sein, daß die Engländer Cable in ihr Herz schließen – allzu wählerisch waren sie ja, siehe Rave-Rock und Brit-Pop, sowieso nie. Also: Vier junge Männer gucken so betont “mir-doch-scheißegal”-mäßig vom Plattencover, tragen dabei so unverschämt unmoderne Klamotten samt Haarschnitten, die eigentlich keine sind, daß es selbst mir einleuchtet: Dahinter steckt Strategie, denn auf der Insel wird seit dem Beatles-Split beständig an den neuen Megagigasuperstars gestrickt. Nun, Cable werden es – zumindest auf dem Kontinent – nicht werden. Dazu sind die 32 entscheidenden Minuten abseits aller Marketingkonzepte, nämlich die Musik auf “Down-Lift The Up-Trodden”, einfach viel zu langweilig. “You Can`t Beat Two Guitars, Bass, Drum”, hatte Lou Reed vor Jahren proklamiert. Cable beweisen das Gegenteil. Wo andere durch das beständige Wiederholen von immergleichen Riffs hypnotisieren, da nerven Cable nur. Ein paar Feedbacks, Nölgesang und ein in seine Becken verliebter Drummer – das mag für einen gewaltigen Hype reichen. Die “Entdeckung des Jahres”, wie die Plattenfirma glauben machen will? Nö, da warten wir lieber auf die nächste Startnummer.
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