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    Cabana Wear
    Cabana Wear

    VÖ: 15.03.2019 | Label: Sludge People/Import
    Text:
    6 / 12
    Cabana Wear - Cabana Wear

    Die 90er hören erst dann so richtig auf, wenn jeder mal eine Power-Pop-Platte gemacht hat, die vom Metallica-Hören im Jugendzimmer erzählt. Cabana Wear machen schon mal einen Haken dran.

    Cabana Wear, sagt ihre Plattenfirma, machen „unkomplizierte Musik aus unkomplizierten Gründen“ und neigen schon deshalb nicht zum Übertreiben. Das Quartett aus New Jersey und Philadelphia gruppierte sich um Sänger und Songschreiber Brian Mietz und brachte Erfahrung in kleinen Punkbands mit. Ihr Debüt ist zwölf Songs und 31 Minuten lang und hört sich wie ein Übergangsritual an, das seit Weezers erster Platte musikalisch äußerst genau beschrieben ist, zumindest für junge weiße Männer aus den Vorstädten. Die Power-Pop-Hooks, die ausgefransten Gitarren, die Brillenschlangenstimme und der geekige Außenseiter-Appeal – das ist alles so punktgenau reproduziert, als hätte jemand einen Soundtrack für eine 90er-Fernsehserie in Auftrag gegeben und lieber Soundalikes bestellt, als Lizenzen für die Originale zu bezahlen. Der Musik auf Cabana Wear tut dieser Vergleich kein Unrecht, nur Mietz’ Texte könnten eventuell darunter leiden. Dabei handelt es sich um Slice-of-life-Geschichten über die Etappen des Heranwachsens zwischen ersten Pickeln und zweiter Liebe. Logisch, dass da auch ein Song namens „Summer“ mit dabei ist. Mietz’ Beobachtungen sind in der Regel treffend, charmant und mit einem Sinn für Details ausgestattet, der sie der Banalität des Alltäglichen enthebt. Sobald sich eine Formel finden lässt, wie man das musikalisch auch anders ausdrücken kann, werden auf lange Sicht wohl auch mehr Menschen zuhören als nur die üblichen Verdächtigen.