Buried Inside
Chronoclast

Manchmal tut das einfach gut, wenn eine Band einen so richtig in die Mangel nimmt. Die fünf Kanadier aus Ottawa können das, kein Zweifel. Nach dem vollen, lauten Genuss von „Chronoclast“ fühlt man sich, als habe man eine Woche mit Fieber flach gelegen und wagt nun erste Schritte weg von der heimeligen Bettstätte. Filigran im Detail, mit ruhigen Zwischenspielen, betört uns dieser Lärmbrocken, um dann mit geballter Wut und Wucht zuzuschlagen. Nicholas Shaw schreit dich an, zeigt dir den Abgrund, in den dich die Gitarrenwände stoßen. Schmerzvoll verzerrt sich dein Gesicht, wenn das Schlagzeug dein Trommelfell malträtiert und dir das Blut aus den wunden Gehörgängen rinnt. Und trotzdem, ganz tief in der Dunkelheit verborgen scheint ein Licht, dass du entdeckst und das dir zeigt, dass hier auch Schönheit vorhanden ist. Denn trotz aller Härte gibt es immer wieder mitreißende Harmonien und ein episches Klanggewand, das nicht von ungefähr kommt. Immerhin hatte Matt Bayles seine Finger im Spiel, der auch schon mit Isis und Mastodon Großes vollbracht hat. Ein gewaltiger und gewalttätiger Monolith.