Was wäre, wenn James Last im Altersheim mit Alec Empire eine Bossanova-Platte aufnehmen würde? Was, wenn man DJ Shadows Organ Tenor mit einer Ziehharmonika covern würde?
Was, wenn es ein Zeugnis davon gäbe wie die Beastie Boys im Alter von zwölf Jahren samt Kinder-Keyboard und My First Karaoke-Machine ihr Recht auf Kindergeburtstag einforderten? Sie würden über Swing-Fill-ins und Foxtrott-Rhythmen rappen und auf der Auslegeware herumhüpfen bis sie auf eben diese kotzen, weil sie sich den Magen mit Popcorn und Vanilleeis zugekleistert haben. Alles in allem klänge das alles ziemlich exakt wie Simply Mortified, also nach ganz großem Spaß! Zwar ist zuviel Süßes schlecht für die Zähne, BS 2000 haben aber bereits den Ausnahmezustand verhängt. Aber eigentlich ist dieses Projekt des Beastie Boy-Drummers Adam Horovitz und seines Kollegen Amery Awol Smith schlicht musikalische Anarchie. In der kindischen Variante. Dass Simply Mortified trotz seiner Ultra-Lo-Fi- oder vielleicht No-Fi-Soundästhetik zu guter Letzt nicht nur witzig und unterhaltsam ist, sondern auch noch wie Hölle groovt und swingt, macht diese Platte unwiderstehlich.