“In Dark Places”, das fünfte Album seit 2009, will textlich die Förderung unorthodoxen Denkens behandeln, die Fundamente der Religion hinterfragen und dazu ermutigen, ewigen Lasten wie Selbstzweifel und Rastlosigkeit mutig entgegenzutreten. Geschenkt, denn genauso gut könnte es um das letzte langweilige Familientreffen oder den Hass auf die Steuererklärung gehen, so sehr nuschelt Louis Gauthier in sein Mikro. Warum denken Brutality Will Prevail das schwebende Quasi-Instrumental “Nybbas” nicht zu Ende, ohne auf ein und demselben Akkord hängen zu bleiben? Das alleinige Vertrauen aufs Choral-Plugin im Studio-Synthie greift da wirklich zu kurz. Stattdessen ist nach zweieinhalb Minuten Schluss und der nächste weiche Knetbatzen will auf den Präsentierteller, schafft es aber nur bis zum Katzenklo. Im vorhersehbar betitelten “Into The Gloom” kommt kurz vor knapp erstmals richtiger Gesang hinzu – seltsamerweise so verhallt in den Hintergrund gemischt, dass jegliche Aussage verpufft. Und was ist das bitteschön für ein Cover? Keeper Of The Seven Keys in der Gartenlaube oder ein Schrottsammler aus Star Wars, der vergessen hat, seine Kutte von Mama ordentlich bügeln zu lassen? Evil indeed. In etwas weniger als 40 Minuten gibt es auf In Dark Places eine Band zu hören, die behauptet, in den letzten elf Jahren ihren Hardcore-Sludge kontinuierlich weiterentwickelt zu haben, tatsächlich aber am ordentlichen Debüt “Forgotten Soul” kleben geblieben ist. Respekt fürs Durchhaltevermögen. Mehr nicht.