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    Brokof
    Softly, Softly, Catchee Monkey

    VÖ: 15.10.2010 | Label: Snowhite/Universal
    Text: Benjamin Adler
    7 / 12
    Brokof - Softly, Softly, Catchee Monkey

    Eine Platte wie eine Doku-Soap: vier Berliner auf der Suche nach ihrem Stil zwischen zerknittertem Rock und beflügelndem Westcoast-Pop. Happy Ending inklusive, versteht sich.

    Keine Ahnung, was Brokof da geritten hat, aber nach dem vielversprechenden Beginn mit dem wunderbar melodischen Opener Devils & Sharks verliert sich ihr Debüt zunächst in seltsamen Rockposen, so als wollten sie demonstrieren, dass deutsche Bands in amerikanisch geprägten Musik-Gefilden ohnehin nicht viel zu lachen haben, wenn sie einen eigenen, unverkennbaren Stil finden wollen. Wie schlechte B-Seiten der frühen Pearl Jam holpern Here Comes The Man und Angels mit gewollt eckigen Gitarren und höchstens halbgaren Hooklines durch die Gegend. Glücklicherweise ist der Spannungsbogen, den Brokof hier vor den Ohren aller Welt mit sich selbst ausmachen, noch lange nicht zu Ende.

    So wird Softly, Softly, Catchee Monkey natürlich bei aller Liebe keine konsequente Platte mehr, wohl aber eine gute, weil sie im Mittelteil die Reißleine zieht und direkt über der Küste abspringt. Obwohl Brokof wahrscheinlich eher das Ostseebad Scharbeutz dabei im Kopf hatten, klingen Songs wie Run Run Run oder Until The End mit ihren Klaviersprengseln wie Fußspuren am Strand von Big Sur bei Sonnenuntergang. Dieser Sound, diese flehenden Melodien, diese wunderbar melancholische, herzerwärmende Atmosphäre, das steht der Band so gut zu Gesicht, dass man ihr den holprigen Start umso mehr um die Ohren hauen möchte. Aber wen interessiert das schon noch, wenn sich am Ende im euphorischen This Place alle heulend in den Armen liegen. Nach dem ganzen Auf und Ab hallt das auch lange nach Drehschluss noch nach.