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    Broken Records
    Let Me Come Home

    VÖ: 22.10.2010 | Label: 4AD/Beggars/Indigo
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12

    Eigentlich hatte man Broken Records als die Sorte Band auf dem Zettel, die für jedes Album fünf Jahre braucht.

    Ihr Debüt Until The Earth Begins To Part klang nach schwerer Arbeit und großer Humorlosigkeit, sehr gewissenhaft und auch ein bisschen selbstgerecht. Wie Tool sozusagen, nur eben von einer Band gespielt, die ihr Erweckungserlebnis nicht bei King Crimson hatte, sondern bei Arcade Fire. Until The Earth Begins To Part ist aber nicht vor fünf Jahren erschienen, sondern vor sechzehneinhalb Monaten, was bedeutet, dass sich Broken Records gleich danach wieder an die Arbeit gemacht und einige Dinge etwas leichter genommen haben müssen.

    Let Me Come Home ist zwar nur unwesentlich kürzer als sein Vorgänger, wirkt aber wesentlich kurzweiliger; es verhält sich zu Until The Earth Begins To Part wie Ailton in seiner Werder-Bremen-Phase zu Ailton in seiner KFC-Uerdingen-Phase. Obwohl Broken Records schlanker und spritziger geworden sind, sollte man aber nicht vergessen, dass es immer noch Jamie Sutherland ist, der bei ihnen die Songs singt und schreibt – der gleiche Jamie Sutherland, der letztes Jahr sang und schrieb, als wollte er jedes Leben verändern, in das er sich einschleichen konnte. Auch auf Let Me Come Home greift er wieder nach Gesten, die eigentlich für Bruce Springsteen und Win Butler reserviert sind, wartet geduldig auf das Ende des Owen-Pallett-Streicher-Intros von A Darkness Rises Up, spielt Stakkato-Klavier und unterrichtet seinen Schlagzeuger darüber, dass ein Schlagzeuger überhaupt keinen Sinn hat, wenn er nicht regelmäßig Trommelwirbel einstreut oder wenigstens ab und zu auf eine Pauke haut. Trotzdem ein vergleichsweise zurückgenommenes Album.

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