Briqueville
IIII

Schon seit einigen Jahren entwickelt sich Belgiens nördlicher Landesteil Flandern zu einem Sehnsuchtsort für Fans von Lärm der anspruchsvolleren Sorte. So reiht sich neben Pommes, Schokolade und Bier mittlerweile auch avantgardistischer Post-Metal in die Liste der flämischen Kulturexporte ein.

Künstler und Werk lassen sich bei Briqueville nur schwer trennen: Die Band, deren Mitglieder ihre Identitäten hinter schwarzen Roben und kupferfarbenen Masken verbergen, begreift sich als Gesamtkunstwerk. Dass auch die Musik als solches zu verstehen ist, wird bei einem Blick auf die Tracklist deutlich: Nachdem das Quintett Songs seiner ersten drei Alben bereits fortlaufend mit römischen Ziffern durchnummeriert hat, folgen auf „IIII“ nun die Stücke „AKTE XVI“ bis „AKTE XX“.

Die reihen sich weitgehend nahtlos in Briquevilles musikalischen Kosmos ein, der sich am ehesten als Post-Metal kategorisieren lässt, durchsetzt mit Drone-Elementen, elektronischen Klangsamples oder Doom-Riffs. Hier auf einzelne Songs einzugehen, ergibt wenig Sinn, dafür ist „IIII“ zu sehr mehr als die Summe seiner Teile. Hinsichtlich der Zugänglichkeit sollte man sich folglich auch keinen Illusionen hingeben: Briqueville machen Musik, die sich – wenn überhaupt – nur mit Geduld erschließt. Dann kann „IIII“ den eigenen musikalischen Horizont erweitern – wenn man das möchte.

Das steckt drin: Amenra, Isis, Sunn O)))