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    Boyo
    Me, Again

    VÖ: 18.01.2018 | Label: Danger Collective
    Text:
    7 / 12
    Boyo - Me, Again

    Der aktuelle Musiktrend aus Los Angeles bleibt der Indierock-Nickerchen-Core. Robert Tilden alias Boyo hat schon mal die Kissen aufgeschüttelt.

    Der junge Mann hinter dem Akronym ist erst 20 Jahre alt und hat bereits eine DIY-Band namens Bobby T And The Slackers verschlissen, in deren Namen sich ungefähr der Ehrgeiz spiegelt, den der Sänger zu investieren bereit ist. „Me, Again“ folgt hart auf der Fährte seines ersten Soloausflugs „Control“ und bleibt der kalifornischen Schlafzimmeratmosphäre treu. An verschiedenen Stellen beschweren sich seine neuen Songs halbherzig über Oberflächlichkeit und Schönwetterfreunde, nur um dann doch in die nölig-zufriedene Nabelschau überzugehen, die momentan für somnambule Selfmade-Songwriter chic ist. Tilden mag Indie-Gitarren so, wie sie Anfang der 90er gespielt wurden, wenn Billy Corgan oder J Mascis etwas Nachdenkliches ausdrücken wollten, und Gesang am liebsten live vom Friedhof der Nuscheltiere. Über allen Stücken liegt die Käseglocke eines wattigen Verzerrers, der die Hälfte des Sonnenlichts herausfiltert wie eine defekte Jalousie. Außer seiner geknebelten Stimme und den langsam geschrammelten Akkorden gibt es ab und zu mal ein rudimentäres Schlagzeug oder eine E-Gitarre, die gläserne Noten spielt, bis der Nachbar an die Decke klopft. „Me, Again“ ist mit den Mitteln der Uneitelkeit ein recht eitles Album geworden, Lo-Fi hin oder her. Nachwuchsgitarristen, die von der Steckdose bis zum fertigen Produkt einen etwas längeren Weg erwartet hätten, frohlocken trotzdem genauso wie Indie-Stubenhocker, die in Tilden entweder ihren Geistesbruder, den Pizzaboten oder den Weed-Kurier von nebenan sehen.

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    Control

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