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    Boy Division
    Ill

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Fidel Bastro/EFA
    7 / 12

    Cover Me! Hier werden die Originale nicht nur mit der Kettensäge zerlegt, sondern auch noch durch die Zeitmaschine gejagt.
    Coverplatten werden entweder durch die beteiligten Personen interessant, oder durch die ästhetische Komponente – bei „Ill“ ist es eindeutig zweiteres. Boy Division gelingt nämlich das Kunststück, die unterschiedlichsten Vorlagen von Blur bis Motörhead, von Bon Jovi bis REM, von Chris Isaac bis Lee Hazelwood, auf einen gemeinsamen Sound-Nenner zu bringen und 22 Jahre zurück zu blasen: konsequenter Megaphon-Gesang, übersteuertes Topfdeckel-Schlagzeug, dunkelroter Pegel-Bereich. „Ill“ atmet das Flair einer kalten Fabrikhalle, in der vier Ian Curtis-Verehrer, die mit ihrer Pershing II-Teenage Angst schon längst abgeschlossen haben, resigniert wüten bzw. wütend resignieren, dabei aber nie ihren (Galgen-)Humor verlieren. Denn es ist wirklich erstaunlich, dass die Platte einen nahezu durchweg schmunzeln lässt. Wahrscheinlich liegt das daran, dass Boy Division in ihren Abrissbirnen keinen Unterschied zwischen Pixies und Mousse T machen – vor dem Herrn und dem Doppelbeschuss sind alle Künstler gleich. Eine nette Vorführung – fragt sich nur, wie oft das funktionieren kann, denn Aha-Effekt und Hörspaß nehmen mit zunehmendem Konsum doch merklich ab. Aber auch hier haben Boy Division vorgebaut: „Ill“ gibt es zum Mid Price und sei somit zumindest allen obskuren Coverjägern empfohlen.