Die Ende der Neunziger in Pittsburgh gegründete Band um Songwriter Eric Graf bestand zunächst aus vier Mitgliedern. Doch mehr Hände, Köpfe und Stimmen bringen nicht nur weniger Platz im Tourbus, sondern auch gegenseitige Befruchtung und eine größere Bandbreite. So ist die zweite Sängerin Sarah Siplak auf dem mittlerweile dritten Album der Band prominenter denn je und schafft mit Graf eine schön aufeinander abgestimmte Zweistimmigkeit, die sich spielerisch durch traditionellen Fiedel-Folk und Alterna-Country mit Banjo und Slidegitarren bis hin zu hübschen Indierock-Nummern bewegt. Prophezeit das erste Stück We Move In Circles fast schon eine weitere netten Alterna-Platte, entpuppt sich der Titel des Openers im Verlauf des Albums auf ganz andere Weise als Programm-Ansage. Die Country-Verweise kehren zwar stetig wieder, doch zwischendurch schielt die Band keck zu ganz anderen Ufern und erinnert neben auf der Hand liegenden Referenzen wie Radar Brothers, Will Oldham und Cowboy Junkies plötzlich in ihrer Energie an Fiery Furnaces oder gar Built To Spill. Der mit Abstand beste Song auf Back Roads ist Foreign Cinema, bei dem Siplak ihre Stimme fast in PJ Harvey-Nähe rückt. Und auch wenn ruhige Singer/Songwriter-Passagen à la Lullaby durchaus angenehm sind, hätte man sich bei aller Experimentierfreude insgesamt etwas mehr Rock gewünscht. Denn damit sind Boxstep am spannendsten.