Bottom 12 haben ihren Beitrag zum aktuellen Zeitgeist des effizienzsteigernden Reduzierens geleistet. Das gilt einerseits für die Zahl der Bandmitglieder, die zu Lasten der Bläser von sieben auf sechs zurückgestutzt wurde, und andererseits für die Songs auf Secret Mechanics. Hier stellt sich die Frage, ob das, was im Kleinwagenbereich nur Schreckliches gebärt, einem Künstler gut tun kann. Es war doch gerade die Vielfalt, die knallige Buntheit und die Abgedrehtheit des Hardcore-Teams, die den unvergleichlichen Reiz dieser Berufspsychopathen ausmachte. Follow Little Bo Beep und I Want That Apology In Cash versprühen wie in alten Tagen einen Charme, als träfen Scatterbrain auf die Dead Kennedys. Secret Mechanics ist gitarrenlastiger, weniger verspielt und auch weniger originell, auch wenn der Weggang eines Bläsers überraschenderweise nicht ins Gewicht fällt. Sicherlich, die Meßlatte lag durch Balderdash – zweifellos eines der innovativsten Alben der Neunziger – unerreichbar hoch, und acht Punkte sind beileibe nicht schlecht. Aber Bottom 12 sind eigentlich 12-Punkte-Kandidaten.
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Balderdash
VÖ: 01.01.1900