Die Gewißheit, daß man von alten Hardcore-Helden wie John Joseph, A.J. Novello, Pokey und Eddie Coen nicht enttäuscht wird, ist beruhigend. Nach der ungehobelten Debüt-EP Beyond Zero Gravity” von 96 hat die All-Star-Band ihre songschreiberischen Fähigkeiten verfeinert und konzentriert sich auf Memory Rendered Visible” mehr auf groovige und rockige Strukturen. Neben einigen abstrusen Melodiefolgen à la Quicksand, die jedoch nie ins Unhörbare abdriften, klingen die Keimzellen Cro-Mags und Leeway unüberhörbar durch. Erfreulicherweise verfallen sie dabei nicht in New York-Klischees jüngeren Datums, d.h. trotz Metal-Einschlag verzichten sie auf übertriebene Gesten wie tiefer gestimmte Gitarren. Stattdessen gehen sie recht klassisch zu Werke und weben einige besinnliche Akkorde in ihre treibenden Songs. Anstelle von konsumfreundlichen Hits dominiert das Album-Gefüge, was gleichzeitig der große Verdienst und das Manko von Memory Rendered Visible” ist. Deshalb hätten Both Worlds die knackigen Cornered” und Hate Mantra” auch nicht gleich zu Anfang verpulvern sollen.