Boss Martians
The Set-Up

Seit über zehn Jahren gibt es die Band um Sänger und Gitarrist Evan Foster nun schon,

aber zwischendurch hat man sich auch mal selber Steine in den Weg gelegt. Die beiden

ersten Alben „Boss Martians“ und „13 Evil Tales“ waren noch geprägt von Surf- und

Garagenrock à la Trashmen, doch die musikalischen Vorlieben der Band entwickelten sich

mehr und mehr in Richtung Britbeat der Sechziger. 1998 benannte man sich deshalb in

Mystic Action um, revidierte diesen Unsinn nach nur einem Album jedoch wieder und fing

2000 als Boss Martians wieder von vorne an. Inzwischen darf sich die Band sogar

erfolgreich nennen, verkaufte sich das in den USA bereits 2003 erschienene Album „The

Set-Up“ doch mehr als 100.000 mal. Das Motto der Platte könnte man gut mit ‚The song

remains ramone‘ umschreiben, auch wenn Joey & Co. Beileibe nicht die einzigen

Inspirationsquellen sind. Beim hitverdächtigen „I Am Your Radio“ schielen Green Day um

die Ecke, mit „Kill My Telephone“ bezeugen die Boss Martians noch einmal ihre Affinität

zu Sixties-Rock der Marke Seeds und Sonics, und selbst gewisse AC/DC-Roots („Stress

Case“) können sie nicht verleugnen. Weniger nötig sind die an Tom Petty erinnernde

Gitarrenpop-Nummer „Oh, Angela“ und die Powerballade (igitt!) „Vows“. Gleich drei

Drummer verschlissen die Boss Martians für dieses Album, den aktuellen Neuzugang noch

gar nicht mitgerechnet. Immerhin sind sie ihrem Produzenten treu geblieben: Wie bei den

vier Vorgängern hat abermals Johnny Sangster (u.a. Supersuckers, Posies) für den

amtlichen Sound gesorgt, den passenden Mix steuerte Seattles Produzenten-Ikone Jack

Endino bei.