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    Bob Vylan
    Humble As The Sun

    VÖ: 05.04.2024 | Label: Ghost Theatre/Eigenvertrieb
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 374
    9 / 12
    Bob Vylan - Humble As The Sun

    Für die Underdogs: Bob Vylan setzen den Ungerechtigkeiten eines kaputten Systems Wortwitz und Lebensfreude entgegen.

    Die beiden „Bobs“ tragen ohnehin das Herz am rechten Fleck, singen von eigenen Rassismus-Erfahrungen, Armut oder Klassenunterschieden und setzen sich für diejenigen ein, deren Stimme im neoliberalen Großbritannien nicht gehört wird. Unverstelltheit und DIY-Spirit zusammen mit einem Crossover aus Punk-Riffs, Rap und Breakbeats bescherte ihnen zurecht einen kleinen Hype. Damit das Konzept nicht Gefahr läuft, sich abzunutzen, stellen sich Bob Vylan für ihr drittes Album breiter auf, lassen sanfte Pianomelodien, ein Fatboy-Slim-Sample („Right Here“) und Manifeste der Selbstliebe („Hunger Games“) in ihrem trostlosen Realismus zu. Sänger Bobbys Optimismus behält, trotz reichlich Gründen, die ihn zur Weißglut zu bringen, die Oberhand, sodass komödiantische Momente überwiegen. Etwa der süffisante Mittelfinger gegen toxische Männlichkeit in „He’s A Man“ – „The G spot don’t exist man, that’s just feminist propaganda!“ Fader Beigeschmack: Auf der Bühne teilt er mit BDS-naher Rhetorik gegen die Sleaford Mods und Idles aus, da diese sich nicht für Palästina einsetzen würden. Unabhängig von den Äußerungen an sich ist das bezogen auf Idles einfach falsch. Bob Vylan müssen aufpassen, sich zwischen all dem nicht selbst zu verlieren. Es wäre schade um die Musik und Botschaften dieser grundsympathischen Straßenköter.

    Das steckt drin: Dizzee Rascal, Slowthai, Soft Play

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