Viele Stücke auf diesem Album machen einfach nur Spaß. Im Vergleich zu der eher penetranten Animateur-Attitüde von ASD machen sich Blumentopf locker und blättern wunderbare kleine Storys vor uns aus, in denen sich teils exzellente Wortspiele und Sprachideen verstecken. Eingepackt sind diese flüssigen, professionellen Skills in einen abgerundeten, stimmungsvollen, warm und clean produzierten Sound. HipHop wie ein dämmrig ausgeleuchtetes Wohnzimmer mit coolen Designermöbeln und geöffnetem Fenster im Sommer. Man spielt je nach Text ein wenig mit musikalischen Formaten, mummelt sich hier und da in die leicht entrückte Atmosphäre mancher Nummern vom Fetten Brot, hat viele Gäste am Mikro und lässt Saxophon, Klampfe, Orgel-Tupfer oder sanfte Background-Chöre ertönen. Das Politische tritt auf unverkrampfte und wirkungsvolle Weise auf den Plan, wenn man in “Better Life GmbH” den Lebenshilfe-Boom als Optimierungsinstrument des Kapitalismus entlarvt und in “Manfred Mustermann” so vom genormten Leben erzählt, dass einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Hier steckt mitten im chartserfolgreichen HipHop eine der griffigsten Darstellungen der gesellschaftlichen Zurichtung von Menschen, die man bislang gehört hat.